Entscheidungen hinter verschlossener Tür, Salamitaktik, Schweigen – das war gestern. Mit Geheimniskrämerei kommen Unternehmen heute nicht mehr weiter. Im Zeitalter von Wikileaks, Facebook & Co wird Transparenz im Umgang mit Mitarbeitern, Partnern, Kunden und der Öffentlichkeit zur Schlüsselkompetenz und zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Transparenz ist das Gebot der Stunde
Unsere Lebens- und Arbeitswelt wandelt sich durch die digitale Transformation gerade im atemberaubenden Tempo. Zum einen ersetzen immer mehr Netzwerke und flexible Strukturen starre Hierarchieebenen und strenge Kontrollsysteme. Zum anderen erfordern der permanente Zugang zu einer Fülle von Daten und die Möglichkeit zum schnellen Austausch über die Social Media Plattformen eine neue Strategie im Umgang mit unternehmensinternen Informationen. Wenn aber fast alles recherchier- und nachprüfbar ist, gewinnen Unternehmen nur mit Offenheit Glaubwürdigkeit und letztlich auch Vertrauen.
Mit überkommenen Traditionen brechen
Und doch: Wenn es um Kennzahlen geht, tun sich insbesondere Firmen im Mittelstand immer noch schwer. Während Konzerne durch Börse, Staat und auch den eigenen Corporate Governance Kodex zu Transparenz verpflichtet und damit vertraut sind, gilt hier oft noch: Gewinne, Verluste, Verbindlichkeiten – darüber spricht man nicht. Anders als in Ländern wie den USA, wo man selbstbewusst mit positiven wie negativen Ergebnissen umgeht, zeigt man bei uns Erfolg genauso wenig gern wie Misserfolg. Ersteren aus Furcht vor Neid im beruflichen und privaten Umfeld und möglichen Forderungen von Mitarbeitern nicht, letzteren aus Angst vor gesellschaftlichem Spott und Stigma nicht. In einer Welt, in der sich alles immer schneller verändert, sind Fehler allerdings unvermeidlich und werden letztlich selbstverständlich.
Zu Erfolgen und Misserfolgen stehen
Pannen, Patzer, Schnitzer und auch Scheitern sollte man deshalb als wertvolle Erfahrung in einem ständigen gemeinsamen Lernprozess begreifen. Wer daraus Konsequenzen zieht, kann es beim nächsten Mal besser machen und auch anderen mit seinem Wissen helfen, Fehler zu vermeiden. Ohne Offenheit nach innen ist volle Transparenz nach außen nicht möglich: Voraussetzung für einen klaren und direkten Austausch über Ziele, Strategien, Erfolge und Misserfolge, wie er bereits in Start-ups und modernen Unternehmen gelebt wird, ist die Bereitschaft, gewohnte Betrachtungs- und Verhaltensmuster zu durchbrechen.
Klare Kommunikation ist das A und O
Eine regelmäßige Kommunikation nach innen und außen schafft Transparenz und damit die Grundlage für eine ehrliche, produktive Zusammenarbeit mit Vorteilen für alle Beteiligten. Unternehmer und Führungskräfte verhindern Machtspiele und sorgen für reibungslose Prozesse, während Mitarbeiter motivierter handeln und kreativer. Aber auch Partner und Kunden profitieren von klar dargestellten Ergebnissen, weil sie die unternehmerische Leistung damit viel besser ein- und wertschätzen und sogar zum wertvollen Sparringspartner für Marktentwicklungen werden können. Offenheit auf allen Kanälen trägt deshalb sowohl zu einer neuen Form der Kultur, als auch zum Erfolg von Unternehmen jeder Größe bei.