The North Data Blog

Wir heben die Datenschutz-Beschränkungen von René Benkos Profil auf

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13.12.2023 Letzte Woche war es plötzlich eisig kalt in unseren Büros in Hamburg, Strom und Internet fielen zeitweise aus. Was war passiert? Es stellte sich heraus, dass das Gebäude zum Imperium des insolventen österreichischen Immobilienmogul René Benko gehört, und die Gebäudedienstleister ihre Arbeit eingestellt hatten - aus Sorge, nicht bezahlt zu werden. 

Ein guter Anlass, sich auf unserer Lieblings-Website northdata.de - das Profil zu René Benko genauer anzuschauen, aber zu unserem Entsetzen gab es dort kein öffentliches Profil zu ihm! 

Unser erster Verdacht: ein Softwarefehler ("Bug"), aber es waren Datenschutzgründe: Bereits 2013 hatte sich René Benko aus sämtlichen offiziellen Positionen als gesetzlicher Vertreter (Geschäftsführer, Vorstand) zurückgezogen, kurz nach seiner Verurteilung wegen Korruption im Jahr 2012. 

Gesetzliche Vertreter-Positionen, die länger als 10 Jahre zurückliegen, werden auf North Data automatisch gesperrt. Dazu kommen mehr als hundert Beteiligungen, welche wir nicht öffentlich zeigen, da sie Rückschlüsse auf das Privatvermögen der betroffenen Personen zulassen. 

Wir haben die Datenschutz-Restriktionen des Profils von René Benko nun aufgehoben, indem wir ihn als "politisch exponiert" markiert haben:

  1. Auch wenn er formell keine Positionen als gesetzlicher Vertreter bekleidet, ist er der Strippenzieher hinter den Kulissen, der über Strohmänner und Treuhänderkonstruktionen enormen Ausmaßes sein Reich weiterhin kontrolliert.
  1. Das Argument des Rückschlusses auf das Privatvermögen von Benko ist hinfällig, da es durch die vielen Presseveröffentlichungen hinlänglich bekannt ist.
  1. Das öffentliche Interesse an der Aufklärung der Vorgänge und Zusammenhänge in Benkos Firmen-Netzwerk ist überwiegend.

Die Übertragung unzähliger Beteiligungen in Stiftungskonstruktionen wie die Familie Benko Privatstiftung und die Laura Privatstiftung (benannt nach Benkos Tochter) ist besonders interessant zu verfolgen: noch zwei Wochen vor Insolvenzanmeldung der Signa Holding wurden Tochterfirmen in die Stiftung verschoben.

Dass es in Benkos Imperium nicht mit rechten Dingen zugeht, offenbaren die Verflechtungen klar und deutlich. Bleibt die Frage, warum René Benko trotz alledem so lange für Politik und Banken als Geschäftspartner akzeptabel war.

 

Geschrieben am 15.12.2023 11:47:19

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